Letzte Woche berichtete die tagesschau über einen Datendeal zwischen der Deutschen Bahn und der Auskunftei Arvato Infoscore, einer Bertelsmann-Tochter, der ohne Wissen der Kunden stattgefunden haben soll. Es ging um die Datenweitergabe von Bahn-Kunden bei Vorfällen von Fahrpreisnachzahlungen, die mehr als eine Million mal pro Jahr eingetrieben werden. – Quelle und mehr: netzpolitik.org
Am Mittwoch (11.5.2016) war dies auch am Rande Thema im Bundestag:
Matthias Gastel (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Vielen Dank, Herr Präsident . – Herr Minister, ich habe folgende Frage: Vor einigen Tagen wurde bekannt, dass die Deutsche Bahn Fahrgastdaten, die sie im Rahmen der Fahrpreisnacherhebung erfasst, nicht selber weiterbearbeitet, sondern an eine Auskunftei weitergibt – Arvato Infoscore heißt das Unternehmen –, was am Ende dazu führen kann, dass diejenigen, die dort erfasst sind, zu schlechteren Bedingungen an Kredite kommen .Das ist ein Unternehmen, das der Schufa ähnelt. Das heißt, das führt zu Nachteilen für die Betroffenen, selbst dann, wenn sie gar nicht schwarzgefahren sind, sondern alles ein Missverständnis war oder sie nachher nur noch 7 Euro zahlen mussten. Ich möchte gerne von Ihnen als Minister wissen: Wie bewerten Sie dieses? Welche Konsequenzen ziehen Sie aus diesem Vorgehen des Staatsunternehmens Deutsche Bahn?
(Gustav Herzog [SPD]: Aktiengesellschaft!)
Alexander Dobrindt, Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur:
Ich kann Ihre Aussage jetzt nicht bewerten und auch nicht überprüfen, ob es genau so stattfindet. Ich sage aber gerne zu, dass wir eine Prüfung des Sachverhalts vornehmen. Danach kann ich einen entsprechenden Bericht abgeben .
Quelle: Plenarprotokoll 18/169, Seite 16638