Das iff – Institut für finanzdienstleistungen hat im Auftrag des Bürgerbewegung Finanzwende e.V., dessen Vorstand Gerhard Schick ist, eine sehr lesenswerte Studie erstellt.
Aus der PM des Vereins: „Für die Studie wurden deutschlandweit 94 Kreditvergabetests bei den wichtigsten Anbietern im stationären, bankseitigen Ratenkreditvertrieb (Santander, Targo, VR-Banken, Sparkasse, Sparda, Postbank, Commerzbank, Deutsche Bank, Hypovereinsbank) im Mysteryshopping-Format durchgeführt. Daraus entstanden 166 konkrete Vertragsangebote. Die Studie ist damit die wohl umfassendste Veröffentlichung ihrer Art, aber nicht repräsentativ im statistischen Sinne.
In 53 der erhaltenen Angebote belaufen sich die Zinsen auf mindestens das Doppelte des gängigen Marktzinses unter Berücksichtigung der Restschuldversicherung. In vielen solcher Fälle wäre es wohl sogar noch günstiger gewesen, einfach den Dispo- oder gar Überziehungskredit in Anspruch zu nehmen.
Trotz der aktuellen Niedrigzinsphase müssen Menschen in mehreren Fällen über zwanzig Prozent Effektivzinsen zahlen, wenn die Kosten für die Restschuldversicherung einberechnet werden.
Bei den Verkaufsgesprächen traten umfassende Probleme zu Tage. Die Bankangestellten erhoben oft nur wenige Eckdaten und verließen sich bei der Analyse der Einnahmen und Ausgaben im Übrigen auf statistische Werte, ohne die tatsächliche finanzielle Situation durch Rückfragen zu klären.
Die Santander Bank schneidet nach Ergebnissen unserer Studie beim Vertrieb besonders schlecht ab. In 80 Prozent der Tests, bei denen eine Restschuldversicherung angeboten wurde, wurde laut der Studie bei der Bank Druck oder Zwang zum Abschluss dieser Versicherung ausgeübt. Offensichtliche Risiken (z. B. kostspieliger Pflegefall in der Familie, der Ausfall eines KFZ) die im Beratungsgespräch vom Kunden nachdrücklich eingebracht wurden, wurden laut der Tester nicht berücksichtigt. In 9 von 11 Fällen gab es auch keinerlei Rückfragen zu den Ausgaben.
Im Rahmen der Studie stechen die Targobank, Postbank und Volks- und Raiffeisenbanken bei der Höhe der Zinssätze negativ heraus. Hier gab es bei der deutlichen Mehrzahl der Tests Effektivzinsen inklusive der Restschuldversicherung, die mindestens 100% über dem Marktzins lagen und damit als wucherisch bezeichnet werden können.“
Quelle und mehr: PM des Vereins und direkt zur Studie
Projektteam: Dirk Ulbricht, Michael Feigl, Ulrike Freistedt, Sally Peters und Gideon Schacht
Siehe auch: ZEIT Online – Abgezockt vom Bankberater + http://stopwucher.de/