Aus einer PM des DIW Berlin: Arme Haushalte sind relativ zum verfügbaren Einkommen spendabler als reiche: Zwar spendeten die zehn Prozent der einkommensstärksten Haushalte absolut gesehen deutlich mehr und trugen ein gutes Drittel zum Spendenaufkommen bei. Anteilig am verfügbaren Einkommen aber gaben die einkommensschwächsten Spenderhaushalten mit knapp zwei Prozent des verfügbaren Einkommens doppelt so viel wie die einkommensstärksten.
Zu diesen Ergebnissen kommt eine aktuelle Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) und des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen (DZI), für die die Befragungsdaten des Sozio-ökonomischen Panels (SOEP) für das Berichtsjahr 2019 sowie der DZI Spenden-Index für die Jahre 2020 und 2021 herangezogen wurden.
In der Untersuchung hat sich vor allem gezeigt, dass die Höhe des Einkommens ausschlaggebend dafür ist, ob und wie viel jemand spendet. Im Schnitt gab etwa jeder zweite Haushalt in Deutschland im Jahr 2019 durchschnittlich 450 Euro für gute Zwecke. Im untersten Einkommensdezil lag die Spendenquote der Haushalte bei 30 Prozent und der durchschnittlich gespendete Betrag bei 150 Euro. Quote und Höhe stiegen nahezu kontinuierlich über die Dezile. Im obersten Zehntel spendeten mehr als 80 Prozent der Haushalte im Durchschnitt 1265 Euro pro Jahr.
Relativ zum Einkommen aber war das unterste Einkommensdezil mit 1,9 Prozent doppelt so spendabel wie das oberste Dezil mit 0,9 Prozent, sofern die Haushalte sich zu einer Spende entschlossen.