Update 27.05.2022: heute wurde das u.g. Steuerentlastungsgesetz im Bundesgesetzblatt bekannt gegeben (BGBl. 2022 I Nr. 17, S. 749)
Update 31.05.2022: Hier ist die neue Pfändungstabelle 2022!
So manche fragen sich: Wann kommt die neue Pfändungstabelle? Immerhin soll diese sich nunmehr jährlich ändern (vgl. § 850c Abs. 4 ZPO).
An dieser Stelle ist beachtlich, dass der Finanzausschuss sich am 25.4.2022 mit dem Steuerentlastungsgesetz 2022 (Drs. 20/1333) befassen wird. Dort ist vorgesehen, den Grundfreibetrag bei der Einkommensteuer von derzeit 9.984 Euro um 363 Euro auf 10.347 Euro anzuheben. Die Änderung soll rückwirkend zum 1. Januar 2022 in Kraft treten!
Das hätte folgende Auswirkungen auf die neue Pfändungstabelle ab 1.7.2022:
Grundfreibetrag nach § 32a EStG | Pfändungsfreibeträge (Monatswerte) | ||||
absolut | in % zum Vorwert | ohne Unterhaltspflicht | 1 Unterhalt | 2 – 5 Unterhalt | |
2019 | 9.168 € | – | 1.178,59 € | + 443,57 € | + 247,12 € |
2021 | 9.744 € | 106,28 % | 1.252,64 € | + 471,44 € | + 262,65 € |
2022 | 9.984 € | 102,46 % | 1.283,49 € | + 483,05 € | + 269,11 € |
2022-Entwurf | 10.347 € | 106,19 % | 1.330,16 € | + 500,61 € | + 278,90 € |
Mit andern Worten: es ist davon auszugehen, dass das BMJ das Gesetz abwartet und erst danach die neue Pfändungstabelle herausgeben wird. Ein Warten, welches sich lohnt. Bislang würde der Pfändungsfreibetrag (ohne Unterhaltspflicht) nur gute 30 Euro steigen, nunmehr winken weitere fast 50 Euro.